Universität Wien Stiftungsbrief 1365 (Ausgabe Csendes) :: Transkription Speer 2014 / 2016

Universität Wien Stiftungsbrief 1365 (Ausgabe Csendes) :: Transkription Speer 2014 / 2016

Vorlage der Transkription: WienRQ. (Csendes) nr. 30 (S. 157).. Vgl. die lateinische Fassung Csendes nr. 29 (S. 141)

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Textbeschreibung (Csendes):
Die Herzoge Rudolf IV., Albrecht III. und Leopold III. stiften eine hohe Schule zu Wien. (Deutsche Fassung.) ...

[1.]

In nomine sancte et individue trinitatis, amen. Wir Ruͦdolff der vierd, und wir Albrecht und Leupolt gepruͤder, von gots gnaden erczherczogen ze Oͤsterreich, ze Steyr, ze Kernden und ze Krayn, herren auf der Wynndischen Marich und ze Porttnaw, grafen ze Habspurch, ze Tyrol, ze Phyrtt und ze Kyburch, marichgrafen ze Purgoŵ und lantgrafen in Elsazzen, allen gottes getrewn, die disen brief sehent, hoͤrent oder lesent, nu und hienach ewiklich unsern gruͦs, mit erkantnusse diser nachgeschriben dinge. Wan der almechtige gott durch sein gnade auz dem trone und der hoͤhe seiner goͤtlichen magestat uns von allen unsern vordern herdan auz naturlicher geburt und altem geslechte in furstlich wirdikait geseczet hat, und uns seines volckes und ertreiches ain michel tail und grozze menge empholhen hat, sagen wir danckh und genade seiner goͤtlichen miltekait. Und als wir demselben unserm volkche schermes, rechtes gerichtes gnaden und alles guͦtes schuldig sein, also sein wir gepunten dem almêchtigem gotte und aller menschlicher creatur an diser welt, aufzeseczen und ze stiften solich wesen, ordenung und lere in unsern landen, damitte dez ersten unser kristenlicher geloube in aller der welte geweitert und gemeret werde, darnach damit gemain guͦt, rechte gerichte, menschlich vernunft und beschaidenhait aufneme und wachse, und das durchscheinende liecht goͤtlicher weishait nach dem influzze des heiligen geistes erleuchte und befruͤchte aller leuten herczen in solicher mazze, daz ein yeglich weiser mensch vernuͤnftiger, und ain unweiser zuͦ menschlicher vernunft in rechte erkantnuͦsse mit goͤtlicher lerung bracht und getzogen werde. Das ist daz wir als pilliche erkenner emphanges guͦtes ze lob und ze eren dem allmêchtigem gotte, und ze nucz und frumen aller menschlicher geschephde, durch hail und sêlde aller unsrer vordern, unsrer und unserr nachkomen selen und durch gemain guͦt, nach zeitigem rate und guͦter vorbetrachtung mit aller der ordenung, beschaidenhait und chraft, worten, werkchen und geperden, die nach geistlichen und weltlichen freyhaiten, rechten und gewonhaiten, geschriben und ungeschriben, und sunderlich nach den freyhaiten, rechten und gewonhaiten, als wir und unsrer herczogentuͦm das edel und wirdige land Oͤster(reich) von [Seite: 158] Roͤmischen kunigen und kaysern nach laute unsrer alten und newn hantfesten und briefen, die wir von dem heiligen Roͤmischen reiche haben, gefurstet, gefreyet, gewirdet und von alter herkomen sein, gestiftet und aufgeseczet haben mit rechter wizzende, stiften und seczen ouch mit disem briefe recht und redlich für uns und für alle unser nachkomen und erben ewiklich zu besundrer wirdikait und erhoͤhung des egenanten unsers landes ze Oͤster(reich) und unsrer stat ze Wienne, die wir niht an redlich sach durch ir besundrer trewn und fromikait willen furtreffenlich lieb habn, und ouch in der pharrkirchen daselbs ze sand Stephan, die in ain wirdig tuͦm in aller heiligen ere churczlich mit gottes helffe aufgerichtet werden sol, der gnaden des almechtigen an dem strengen gerichte des jungsten tages warten wellen, ain hohe, gemaine, wirdige und gefreyete schuͦle in der egenanten unsrer stat ze Wienne, da man nu furbazz ewiklich nach solicher ordenung und gewonheit als von alter des ersten in der stat ze Athen, der hauptstat in Chriechen, darnach ze Rom in der welte hauptstat, und darnach ze Paris in Frankchricher hauptstat, untz her geschehen ist, lesen, leren und lernen sol, alle goͤtliche erlaubte und gewonliche chunste von naturlichen guter sitte und gesaczten louͤffen, und von geistlichen und weltlichen rechten, als uns das der allerheiligist in gotte, unser gnêdiger vatter und herre, herr Urban der fumfte, pabst der uberheiligen Romischen gemainen chirichen und des heiligen stuͦls von Rom, sundern gnaden erlaubet, verhenget und gegeben hat. Und wan goͤtliche chunst und weishait dhainen unfridlichen und unruͦwigen leip nicht besiczet, wan ouch mit namen die hochwirdigen erbern und weise maister zuͦ irm studiern und lesen als si iren jungern aller chunste puͦch lesen und si leren sullen, und sunderlich wan die erbern studenten, schuͦler und junger von froͤmden und haymischen landen, maniges erbern herren und pidermannes kint, die mit gottes hilffe und encziger lernunge von guͦte in pezzers und von dem pezzern in das allerpest, von ainer tugende und kraft zuͦ der andern, allezeit wachsen sullen, bedurffen ob allen dingen schermes und gemaches, und ouch solicher auzgenomener und furtreffenlicher freyheiten, rechten, gewonhaiten und gnaden, daz si mit ruͦwen und mit fride an gesunderten, auzgenommen stetten wirdiklich und schone unbeschalket und unverirret von allen lêuten, ze allen zeiten ane underlazz nachtes und tages in goͤtlicher uͤbung stranchlich und ernstlich irer lernungen und goͤtlichen kunsten auzgewarten, nachgevolgen, obgeligen und die mit gottes hilffe uberkomen und [Seite: 159] begreiffen mugen. Darumb haben wir in dem namen als da vor fur uns und alle unser nachkomen ewiklich derselben hohen wirdigen gefreyeten und gemainer schuͦle und allen den maistern, studenten und schuͦlêrn, die yemer dahin choment, auzgetzaiget zuͦ irer wonung ein solich stat, und in darczuͦ gegeben und geben mit disem briefe wizzentlich auz unserr furstlichen mechtevolkomenhait solich recht, freyhait und gnad, als hienach geschriben stet.

[1]

Des ersten, wan der fride und scherm an chainer gelegenhait in unserr stat ze Wienne als wol gehalten und gevestent werden mag als nahent pey unserm herczoglichem palas, darumb haben wir die phaffenstat, da die egenant wirdige schuͦl sein und alle maister und schuͦlêr wonen sullen, gelegt, und legen zwischen unserr furstlichen wonunge unserm herczoglichem palas und der Schotten chloster ze Wienne also, daz von der rynkchmawͤr des chlosters ze Minren Pruͤdern ze Wienne nebent iͤrm tor, das herauz gegen unserm palas der purg und der stat rynkchmawͤr ze Wienne gerichtet ist, ain hohe mawre uber die strazze und das aufwerf hin untz an der stat rynkchmawͤr gemachet werde und ain tor enmitten durch dieselben mawr, da man ze der phaffenstat auz und inreite und ge, und sol sich die phaffenstat ziehen nach der lenge, als der stat rynkchmawr und das aufwerf hingestrechet ist uncz an der stat gemain tor, das man da nennet Schotten tor, und sol ouch nebent demselben Schotten tor von der stat rynkchmawͤr uber das aufwerf herab und uber die gazzen, die daselbs under der rynkchmawr und dem aufwerf hinget gegen den pruͤdern, ain hohe mawr dwerges uber gemachet werden uncz an das nêchste orthaus daselbs, das herfuͤr auf die Hochstrazze gegen der Schotten hof uber gerichtet ist, und sol man ouch durch dieselben newͤn mawͤr ain tor machen als das notdurftig sey. Darnach von demselben orte nebent dem Schotten tor alle die hêuser, die herfür auf die Hochstrazze gegen der Alse gerichtet sind uncz enmitten in den rechten wagenweg und denselben wagenweg und die Hochstrazze yemermer ab uncz in die gazzen, die man nennet die Schauffellukch, und dieselben gazzen und auf allez in der mitten wider uncz an der Minren Pruͤder chlostermawr an das vorgenannt erste tor, der invang und die hêuser alle sullen zuͦ der phaffenstat gehoͤren, als daz der Minren Pruͤder chloster und freythof gar darinne verslozzen sein. Ouch sullen alle gazzen und gezzly, die durch dieselben phaffenstat dwerges gerichtet sind, auf die Hochstrazze gegen der Alss beslozzen werden mit ganczen mawren, ane alain durch die mawͤr, damitte die vodern [Seite: 160] Schenkenstrazze beslozzen wirdt, sol ouch ain tor gen, als das notdurftig sey, und durch die mawͤr, damitte das gessly zwischent herrn Uͦlreichs von Pruͤdern hêusern das gericht ist gegen den Minren Pruͤdern freythof beslozzen wirdt, soll gen ain tuͤr, als die notdurftig sey, swaz ouch unser fursten und prelaten und lantherren, phaffen und layen, gaistlich und weltlich, ritter und knechte, purgêr und ander lêutte, an dem umbkraizze der egenanten phaffenstat, das ist von dem egenanten Schottentor die Hochstrazz yemermer ab gegen der Alss uncz in die Schauffelluckhen, und die Schauffellukchen auf uncz an das egenant erste tor nebent der Minren Pruͤder chlostermawr, heuser habent zwischen den gazzen und toͤren, die beslozzen werdent als vor geschriben stet, die suͤllent alle die hêuser und hoͤf in solicher huͦt und gewarsam und also vest und beslozzen haben, daz den wirdigen maistern und erbern studenten und schuͦlêrn und der gemainde der ganczen phaffhait durch ire heuser von yemann chain inval, smêhe oder schade mit worten noch mit werkchen, weder nachtes noch tages, beschehen muge. Wan wir in das hernach als ouch nu gebieten mit disem briefe, bey unsern hulden und pey verlust unserr furstlichen gnaden, und mit namen der hêuser, und sullen ouch wir den, der also unser huld und gnad verwurkchet, straffen und pezzern nach gelegenhait der schulde und getat, alspalde so die sache mit chlag fur uns pracht wirdt, in aller der mazze, als uns danne pillich und recht dunchet nach den freyhaiten und gesaczten gnaden und rechten, die wir derselben hohen schuͦle gegeben haben an alle gevêrde und argen list.

[2]

Swas ouch yemand, in welichem wesen er sey, hêuser hat oder gewinnet in der der vorgenannten phaffenstat, die er in chauffes weise lediklich hingeben oder umb zinse verleihen wil, dasselbe haus oder dieselben hêuser in chauffes oder zinses weise sullen schaczen zween erber studenten und zwen erber purger von Wienne, die paidenthalb vor dem rechtor der universitet darumb gesworn haben zuͦ den heiligen, und wes si alle viere gemainlich, oder der merer tail under in, darumb uberain choment, dabey sol ez beleiben ane alle irrung und widerrede. Wêr aber, daz si gegeneinander geleich zwen gegen zwain gestiezzen, so sol der obrist maister der egenanten phaffheit, den man nennet und ye ze den zeiten ist rector der universitet, in der sache obman sein, also daz er gehellen sol und mag dem taile, des schatzung in pey seinen treŵn gerechter dunchet ane gevêrde, und welhem taile er also gehillet, dapey sol es aber denn beleiben, als vor geschriben stet, und sol ouch die schaczung, die also [Seite: 161] geschicht, an dem zinse niemer gehoͤhert werden, ez were dann, daz das haus gepezzert wurde, so sol man ez aber denn schêczen und den zins meren, wie sich die egenanten fumfe, oder der merer tail darumb erchennent.

[3]

Wêr ouch, das dhain wirt sein haus, daz er also um zins hingelihen hette, zergen liezze, und es presthaft wurde an dêchern oder an andern dingen, das sol der gast, der es bestanden hat, chunt tuͦn demselben seinem wirte, daz er den gepresten versehe unverczogenlich. Wolt aber das der wirt nicht tuͦn, so sol und mag es der gast tun auz dem zinse, den er dem wirte davon geben sol, und was demselben gaste also louffet uber notdurftigen paw an dache und an gemache ungevêrlich, das sol im abgen an dem zinse. Dêuchte aber den wirt, daz der gast durch muͦtwillen icht gepowͤn hette und im seins zinses darumb ze viel abgienge, das sullen massen und scheiden die egenanten fumf oder der merer tail under in, und swes sich die darumb erkennent, dabey sol es beleiben. Was ouch solicher hêuser ist oder wirdt in der vorgenanten phaffenstat, die ye ze den zeiten geschaczet weren umb einen genanten jarzins, und dasselbe haus umb denselben zins innehiete und besezze dhain phaffe oder lay, der nicht maister, student oder schuͦler wêre, und aber derselben ainer maister, student oder schuͦler von der universitet desselben hauses begerte und darin ziehen wolte, so sol im der phaffe oder der lay, der weder liset noch studiert, darauz entweichen, und sol dem wirte bezaln den zins, der gevallet von so vil zeites, als er das haus innegehebt hat, und was des ubrigen zinses ist, den sol geben der maister oder der student, der in das haus zeuhet, der es ouch darnach furbazz haben sol umb den jarzins, als es vormals geschêczt ist.

[4]

Ouch seczen wir in diser ordenung wizzentlich in dem namen als davor, swaz phaffen, maister, studenten und schuͦlêr, oder derselben diener und knechte, reitent, varent oder gent zuͦ oder von egenanten universitet und hoher schuͦle ze Wienne in meisters oder studenten weise, durch lesens, lerens oder lernung willen, daz die in allen unsern furstentuͦmen, herscheften, landen und stetten, innerhalb den kraizzen unserr gemerkchen allenthalben, die wir nu haben oder hienach gewinnen, frey und sicher sein sullen leibes und guͦtes, und was si innerhalb unsern gemerkchen in unsern landen und gepieten verliesent, ez sein puͦch, golt silber, klaynod, phenning, gewant oder welherlay guͦt ez sey, das maistern, studenten oder schuͦlern, klainen oder grozzen, die pey der egenanten hohen schuͦle sind, oder darczuͦ ziehent, zuͦgehoͤret, das sullen und wellen wir, unser [Seite: 162] nachkomen und erben, in widerkeren und gelten gar und gentzlich ane alles widerreden und verziehen, mit solichen underschaiden und gedingen, daz dieselben phaffen, maister, studenten und schuͦler und ouch ir dyener, knechte und poten, die in unser land ziehent und koment, gelait vordern sullen auf yeklicher strazze an unsern gemerkchen, an unser geistlich und weltlich fursten, marchgrafen, grafen, freyn, dienstleutte, ritter und knechte, oder an ir verweser, purgrafen, richter und amptlêute, und ouch an alle unser hauptleutte, purgrafen oder phleger, amptlêutte oder richter, die denn den strazzen, da si herkoment, pey unsern gemerkchen allernêchst gesezzen sind, und welich die sind oder werdent, herren und lêute solichs wesens, als ietz gesprochen ist, an die si gelait vordernt, die sullen si von unsern wegen yeklicher in seiner phleg oder gepiet, uncz an den nêchsten, der aber an in stôzzet, und derselbe aber furbazz uncz an den nêchsten, und also ainer von dem anderm an alle schenkchung und ratmiet, und ane allez saumen und verziehen fristen und gelaiten, daz si sicher leibes und guͦtes komen mugen uncz gen Wienne in unser stat, als wir in das danne als ouch nu gepieten vesteklich bey unsern hulden und pey verlust unserr furstlichen gnaden. Wer aber der wêre, der ir dhainem gelait verzuge oder ane myet und schenkchung nicht gelaiten wolt, swaz denne der maister oder student, pot oder diener des schaden nement von saumnuzze, zerung oder gabe wegen, das sullen wir in genczlich schaffen, widergegeben und vergolten von den, die si gesaumet hetten, oder wir sullen es aber selber gelten ane gevêr. Und welich die sind, die also chuntlich und wizzentlich gelait vordernt und daruber des iren icht verluren, den sein wir das gepunden wider ze geben als vor geschriben stet, also daz si uns erberlich beweisen, wievil und was si verlorn habent ane alle gevêrde, und sullen wir darnach demselben schaden furbazz nachsuͦchen, und des bechoͤmen von dem, in des gepiet, gericht oder phleg es beschehen ist, dem ez ouch der verliesund fur sich ane gevêr kunt tuͦn sol nach der verlust, so er erst mag, und sullen darumb richten als das pillich und recht ist, oder wie ez uns danne nach gelegenhait der sache fuͤget. Und ze gleicher weise welich phaffen, maister, studenten oder schuͦler oder ir dienêr, knecht oder poten, auz unsern landen wider haim ziehent, die sullen denselben scherm haben und sich des gelaites innerhalb unsern gepieten uncz an die chraizze unserr gemerkche troͤsten, also daz si gelait hinwider auzvordern in aller der mazze, als die, die herin ziehent, als da vor [Seite: 163] geschriben stet ane alle gevêrde.

[5]

Swaz ouch die phaffen, maister, studenten und schuͦler, die zuͦ der egenanten universitet und hohen schuͦle geainbert und verphlichtet sind oder werdent, und ouch alle ir dienêr, knechte und poten, zuͦ und von der vorgenanten hohen schuͦle fuͦrent, ziehent oder tragent, auf land oder auf wazzer, ez sey puͦch, golt, silber, phenning, verschniten oder unverschniten gewant oder pettgewant, trayd oder weyn, lebentig vich oder geslagen flaysch, vische oder gewurtze, und dhainerlay andrew dinckh, die slechteklich und ungevarlich zuͤ irer leipnar und chlaydern gehoͤrent, also daz si dhain chaufmanschaft oder wechsel damit nicht treiben, das sol alles auf allen unsern und allermenichliches zollen und mautstetten frey und ledig hin und her gen und gefuͤrt werden, ane mautt, ane zoll und ane alle irrung in allen unsern landen und stetten, und wer si daruber irrete und dhainen zoll von in nême, der wizze darumb swêrlich vervallen in unseren zorn und ungenade.

[6]

Ouch seczen wir in diser ordenung in dem namen als davor, das alle phaffen, maister, studenten und schuͦler, die zuͦ der universitet der egenanten hohen schuͦle gehoͤrende werdent, und alle derselben dienêr, knechte und gesinde, die in irr koste sind, und alle ir pedellen, die in der vorgenanten phaffenstat sezhaft und wonhaft werdent, auzgenommen frey und ledig sein aller stewr und dienste, die si mit den purgern und der stat ze Wienne gemainlich tragen solten, und sol ouch umb dhainerlay sache, si treffe an leip, an ere oder an guͦt, darumb si yeman ansprechen wolte, chain weltlich richter uber si ze richtende haben, denn der rector der egenanten hohen schuͦle, wan wir sey auznemen und freyen von allen solichen stewren und weltlichem gerichte, mit solichem underschaide, welich phaffe, maister, student oder schuͦler, der zuͦ der universitet gehoͤrt, er sey geweihet oder ungeweihet, verviel, davor got sey, in solich ubel und missetat, darumb er pillich nach dem rechten sterben solte offenlich, ob er ain laye wêre, wer den anvallet und gevahet, wa das in unsern landen ist, der sol in antwurtten dem rector, und wirdt er von dem desselben ubels und der missetat uberwunden, als gewonlich und recht ist, so sol in der rector furbazz unverczogenlich in vankchnuzze geben dem hofrichter des probstes der chirichen Aller Heiligen ze Wienne, der unser und unsers herczogentuͦms ze Oͤsterreich und ouch der egenanten universitet obrister kanczler sein sol, der darnach ab demselben gevangen, ob er vor dem rector schuldig funden ist, richten sol, als das nach geistlichem rechten umb solich sachen gewonlich [Seite: 164] ist ane gevêrde. Was ouch die vorgenanten maister und studenten gesindes habent, es sein ir knechte, potten oder dienêr, die in irr kost sind, die layen sind, und ouch alle der universitet pedellen, ouch die layen sind, die in solich schulde vervallent, darumb si sterben solten, darumb sol richten der hofrichter des vorgenanten probstes, und mit in tuͦn das recht ist, und sol dapey sein der rector der universitet, oder wen er darczuͦ schaffet, durch daz er hoͤre und sehe, daz das recht slechteklich und ungevêrlich verge und volfuͤrt werde. Was ouch solicher sachen aufstet von gerichtes oder anderr wandlung wegen, darumb der rector helffe bedarf des statrichters ze Wienne oder kains anderen unserr oder anderr lêute, richter, phleger, verweser und amptlêute, reͣten oder purgêr, darumb sullen dieselben alle gemainlich und ir yeklicher besunderlich demselben rector hilflich und gunstlich peygesten und ze statten komen, mit in selber und mit iren potten und dienern nach gelegenhait der sache unverczogenlich pey unsern hulden, als ofte, so si der egenant rector oder sein anwalt darczuͦ vordert, ane alle gevêr.

[7]

Wêr ouch, davor got sey, daz hienach in kunftigen zeiten dhain lay, der uns gehoͤret, oder ander ir yemant, si sein herren, edellêute, purgêr oder landsêzzen, reiche oder arm, in welichen wirden oder wesen si sein, in unsern stetten oder in unsern landen, dhainen phaffen, maister, studenten oder schuͦler, der zuͦ der egenanten universitet und hoher schuͦle gehoͤrte oder darczuͦ oder davon zuge, ritte oder gienge, ze tode ersluͤge, oder in ander wege freͣvellich und wizzentlich zu dem tode prechte, uber des leip sol gerichtet werden von dem richter, in des gerichte es geschicht, nach urtail und ordenung weltliches rechten daselbs ane gevêr, und daruber sol alles sein ligendes guͦt, das lehen ist, vervallen sein dem lehenherren, und was er aygens hat, das sol halbes gevallen uns, und das ander halb der egenanten universitet.

[8]

Wer ouch ze gleicher weise derselben phaffen, maister oder studenten dhainen stummelt, also daz er im hand oder fuͦz, arm oder payn, auge oder ore, oder dhain anders gelid abslecht, und derselbe ubeltuͤyer darumb gevangen wirdt, dem sol man slahen ab sein selbs leibe die geleichnuzze des gelides, das er dem maister oder dem studenten abgeslagen hatte, oder er sol es loͤsen mit hundert marckhen loͤtiges silbers der gewicht der stat ze Wienne, des der halbtail gevallen sol dem gewirseten, und der ander halbe tail uns und der egenanten universitet gemainlich. Wirdt aber er fluchtig und entrinnet dem gerichte, und ist ain solich gesezzen man, der liggent guͦt hat, swaz des lehen ist, das vervalle [Seite: 165] dem lehenherren, und das aygen sol vervallen sein uns und der universitet gemainlich zuͦ dem halben taile, und der ander tail dem gewirsetem als vorgeschriben stet, und sol der verschuldte verschriben und verschalten sein von allen unsern und der unsern landen und stetten, und sol nyemermer darin komen, er gewinne danne vor unser gnade und des gewirseten, und aller der universitet hulde. Ist aber er ain ungesezzen man oder ain puͦb, oder ein wilder lantlouffer, so sol er ewiklich von allen unsern landen verruͦffet, verschriben und verschalten sein ane alle gnade. Und wo man in daruber furbazz in dhainen unsern landen oder stetten begriffe, da sol man in anvallen und vahen, und im slahen ab seinem leibe an gnade die geleichnuzze des gelides, das er dem maister oder dem studenten abgeslagen hatte. Wurde aber der vorgenanten maistern oder studenten dhainer von yemanne als vor geschriben stet, verwundet, frêvellich gestozzen oder geslagen, geiaget mit gewapenter hant oder mit fuͤzzen getretten, so verre daz er an dhainem seinem gelide lam davon wurde, das sullen der oder die, die schulde daran habent und darumb gevangen werdent, ablegen und pezzern yeklicher mit der hant, die man im darumb abslahen sol, oder die loͤsen mit sechczig markchen silbers der egenanten gewicht, die ouch getailt werden sullen, als vor geschriben stet. Welich aber davon entrinnent, der guͦt sol vervallen, als vor beschaiden ist. Welich aber nicht guͦtes habent, die sullent alle unser land und stette ewiklich meyden, oder welher daruber darinne begriffen wurde, dem sol man ain hant abslahen, als vor geschriben stet.

[9]

Darnach seczen wir, welher under den vorgenanten maistern oder studenten von yemanne in derselben weise verwundet wurde oder frêvellich gestozzen, geslagen, geiaget oder mit fuzzen getretten wurde in solicher mazze, daz er doch darumb an dhainem seinem gelide nicht lam wurde, darumb sol yeklicher, der daran schuldig ist und gevangen wirdt, also gepezzert werden, daz man im ain messer slahen sol durch sein hant, oder er sol dafur geben vierczig markch silbers der egenanten gewicht, der aber der halb tail uns und der universitet, und der ander halbe tail dem gewirsetem gevallen soll. Entrinnet aber der schuldige und fleuhet das gerichte, so sullen wir uns underwinden allez seins guͦtes und das innehaben, uncz daz er umb die getat unser gnad und des gewirseten, und der ganczen universitet huld gewinnet. Und sullem den gewirsetem darauz nach gelegenheit der sache ze helffe und ze statten komen, als den rector beschaidenlich und notdurftig dunchet ane gevêr. Hat aber er nicht [Seite: 166] guͦtes, so sullen in alle unser land und stette ewikchlich verpotten sein, oder wa er furbazz in unserr gewalt begriffen wurde, so sol im ain messer durch sein hant geslagen werden, als vor geschriben stet, ane alle gnade.

[10]

Swas ouch alle oder dhain maister oder studenten, die zuͦ der universitet der egenanten hohen schuͦle gehoͤrent, auzgenomen alain des todes und der ere, yemann anzesprechen gewinnent umb dhaine der vorgenanten oder anderr freͣvel und mizzetat, oder umb dhainerlay guͦt oder geltschulde, darumb mugen und sullen sey yeden man vor seinem richter ansprechen, und die sache hincz im beweisen und erczeugen nach altem goͤtlichem und gesatztem rechte, das ist, daz der klager mit zwain oder mit dreyn erbern unarkchwênigen und unversprochen mannen, die reden von gehoͤrde oder von gesichte, und dem klager weder von sippeschaft noch von anderr puntnuzze oder dienstes wegen angehoͤren, zuͦ seinselbers hant sein sache dem schuldigen anbehaben, und in erczeugen mag, warumb er in ansprichet, und sullen ouch die richtêr, die uber dieselben schuldigen ze richtende habent, alspalde so ain maister oder student in klaget, richten unverczogenlich zuͦ rechten teͣgen ane alles gevêr. Und weͣre, daz dhain richter inen das gevêrlich uber die rechten teͣge vertzuge, und das chuntlich wêre, so sullen wir oder unser lantmarschalh darumb richten nach den freyhaiten und rechten, die wir der egenanten universitet gegeben haben, und sol dawider nichts sein dhain freyhait, recht noch gewonhait, dhainer unserr lande oder stette, die si nu habent oder hienach gewinnen, wan als die maister und studenten yeklicher universitet in aller der welte, pey allen hohen schuͦlen, mer gnaden und rechtes da habent denn ander lêute, und auz den gemainen lantrechten und statrechten geczogen, und furtreffenlich durch besunders frides und gemaches willen, des si zuͦ irer lernunge und loblicher uͤbung in gotlichen chunsten sunderlich wohl bedurffen, fur ander leute gefreyet sind, wellen wir, daz si ouch in der vorgenanten unserr universitet, der wir aufpringer und stifter sein, uber die gemainen lantrecht und steterecht in unseren landen haben auzgenomenlich dise vorgeschriben und nachgeschriben freyhait, gnad und recht, die wir in gegeben haben von sundern gnaden.

[11]

Ouch mag yederman, er sey phaff oder lay, der zuͦ der egenanten universitet nicht gehoͤret und aber dhainem maister oder studenten, der darczuͦ gehoͤret, icht anzesprechende hiete, in ze gleicher weise ouch uberczeugen umb yeklich sache, si sein grozz oder klain, ane umb den tod und die ere vor dem rector derselben [Seite: 167] universitet, der uber in ze richtende hat, mit zwain oder mit dreyn erbern unversprochen mannen ungevêrlich, als vor geschriben stet. Wurde aber dhain maister oder student angesprochen vor seinen rector umb solich sache, die im an seinen leip oder an seine ere gienge, darumb mag und sol er sich bereden und das recht tuͦn und leiden, vor demselben seinem rector, als das andern herren, rittern, knechten und purgêrn und lêuten in allen unsern landen und steten gewonlich und recht ist ane gevêr.

[12]

Ouch seczen wir in allen unsern landen und stetten, und sunderlich in unserr stat ze Wienne und dem lande ze Oͤsterreich, und wellen, wa yeman freͣvellich oder mit gewapenter hant angriffe oder jagte dhainen maister oder studenten, der zuͦ der egenanten universitet und hohen schuͦle gehoͤret, das yederman, wer das sihet, darczuͦ louffen und das understen und weren sol, und ouch helffen sol ze vahen den oder die, die den freͣvel, das unrecht und den angriff getan hieten, die man dann unverczogenlich in vanchnuzze antwurten sol dem richter, der uber in ze richtende hat, vor dem er dann das recht leiden und ouch der schulde uberwunden werden sol als vor geschriben stet. Welich aber die sind oder werdent, die solich angriffe und aufleufe sehent, und die nicht understent und darczuͦ tuͦnd, als iecz geredt ist, das sol ir yeklicher pezzern mit zehen markchen silbers des egenanten gewicht, des der halb tail uns und der ander halb tail dem gewirsetem gevallen sol. Hat aber er nicht guͦtes, so sol er dafur in ainem turn gevangen ligen zwen manod.

[13]

Was ouch seͣliger gêdechtnuzze die durchlêuchtigen fursten, unser vorvarn oder vorgeborne, oder wir in allen unsern furstentuͦmen, landen und stetten dhainerlay geistlichen und weltlichen fursten und herren, prelaten oder kloͤstern, lantherren, rittern und knechten, purgêrn oder lantleuten, solicher gnaden und freyunge gemachet und gegeben haben, oder noch furbazz geben, daz man auf denselben freyungen nyemannen umb kainerlay missetat oder sache, ez sey umb geltschulde, totsleg, freͣvel oder ander unrecht, wie das genant ist, nicht anvallen noch vahen sullen, so haben wir doch abgenomen und widerruͤffet wizzentlich mit unserr furstlicher machtevolkomenhait, widerruͦffen und nemen ouch ab mit disem briefe recht und redlich in allen unsern landen und stetten die egenanten freyung allenthalben, alain soverre als ir die geniezzen meͣchten, die wider die maister und studenten der egenanten universitet und hohen schuͦle getan heͣtten mit totslegen oder mit dhainen der vorgenanten stukche oder anderr schulde, wan wir nicht wellen, daz dieselben [Seite: 168] freͣveler und verschulten lêute weder auf denselben freyungen oder yndert an dhainen stetten wider die egenanten maister und studenten freyunge, fride oder scherm in dhainen weg haben sullen, weder umb geltschulde noch umb ander sache.

[14]

Ouch seczen wir und wellen, daz weder phaffen noch layen, geistlich noch weltlich, christen oder juden, frawen noch man, oder yemand gemainlich oder sunderlich, in welichem wesen, wirden oder eren er sey, dhainerley puͦch von dhainem maister, studenten oder schuͦler oder yemann anderm, der zuͦ der egenanten universitet gehoͤret, noch ouch von anderen leuten, die zuͦ derselben universitet nicht gehoͤrent, si sein geistlich oder weltlich, oder wie si genant sein, icht chauffen noch verphenden sol, dann mit wizzen des rector oder seines amptmannes, den er dartzuͦ schikchet, ane alles gevêr. Wer aber daruber ane des rector oder seines amptmannes wizzen dhainerlay puͦch von yemanne kauft oder verphendet, das sol dem rector und egenanten universitet vervallen sein an alle gnade. In wes gewalte ouch dhain maister oder student, der zuͦ der universitet gehoͤrt, dhain puͦch vindet, das in verstoln wêre, und er das kuntlich gemachen moͤchte mit erbêrn geczeugen, als vor geschriben stet, so sol der, pey dem es danne funden wirdt, er sey geistlich oder weltlich, oder wie er genant sey, er hab es gechauft oder verphendet, oder wie es an in komen ist, dasselbe puͦch widergeben unverczogenlich und an alle widerrede dem maister oder studenten, dem es verstolen was, ane allez gevêr.

[15]

Ouch setzen wir, welich maister, student, schuͦler oder ir gesinde die zuͦ der universitet der hohen schuͦle gehorent, ververt und von diser welte verschaidet ane geschêft oder testament, swaz der guͦtes hinder in lat, ez sey ligende oder varende, das sol der rector innhaben und jar und tag unverseret behalten, und chumpt inner derselben jarsfrist yeman, der das vordert und rechtes darczuͦ gicht, und ouch mit erbern gezeugen kuntlich machet ungevêrlich, als recht ist, daz er des vervarnen nêchster und rechter erbe sey, dem sol der rector daz guͦt alles miteinander antwurten ane alle widerred und gevêrde. Kumpt aber in derselben jarsfrist nyemand, der darczuͦ spreche, so sol und mag der rector allez des vervarn puͦch, ob er dhaine gelazzen hat, geben der egenanten universitet und hoher schuͦle in ir gemaine puͦchkamer und libreye. Swaz aber derselbe vervarne anders guͦtes gelazzen hat, liggendes oder varndes, das sullen und mugen der rector und die vier procurator, als si hienach geschriben stent, geben und tailen, durch seiner sele hail in aller der mazze, als si alle fumfe oder [Seite: 169] der merer tail under in nach gelegenhait der sache pey irem trewͤn und irem gewizzen beschaidenlich und guͦt dunkchet ane allez gevêr.

[16]

Durch daz ouch phaflich zucht, geistliche wirdikait, christenliche ordenung und menschlich vernunft mit rechter beschaidenhait von allen maistern und studenten der egenanten universitet dester furbazzer behalten werde, vestiklicher beleibe, leͣutern wir mit disem briefe, und wellen, ob das, da vor got sey, in dhainen kunftigen zeiten yemer gescheͣch, daz dhain maister oder student der egenanten universitet seiner eren und beschaidenhait so verre vergêzze, daz er sich zuͦ dhaines mannes elichem weibe durch schalkhait und poͤse werch in unerber gehaim verphlichte, und in der elich man pey seinem elichem weibe funde an haimlichen arkwenigen stetten und an verpotten poͤsen uncheuschen und schalkhaften getêten, daz derselbe maister oder student sol alain in solichen unrechten sachen nicht tailhaftig sein der freyhait, gnaden oder rechten, die wir der egenanten hohen schuͦlen gegeben haben oder hienach geben, und sullen ouch wir, noch der rector der universitet, noch ouch die gemain phafheit der egenanten hohen schuͦle uns nicht annemen umb den schaden und umb die smeͣhe, so im davon in solichen unrechten getêten widervarn weͣre.

[17]

Ouch wellen wir, daz alle die phafhait, die zuͦ der vorgenanten unserr universitet und hoher schuͦle gehoͤret, getailet werde in vier tail, also daz in yeklichem taile sein sullen maister und studenten von besundern und genanten landen ainer nacion oder gepurt, als das nach gelegenhait der lande und lêute die ordenunge der schuͦle heyschet. Daruber wellen wir und seczen, daz yeklich nacion oder gepurt ye ains viertails, besunderlich der phafhait, die da studierent in den siben freyen kunsten, haben einen procurator, daz ist ainen schaffer aller irer gelegenhait und sache, der ain artist, das ist ein maister sey derselben siben kunste, und also werdent derselben procurator vier artisten, die zuͦ andern stukchen, die ir ampt beruͤrent, das recht und den gewalt haben sullent, daz si uber die ganczen universitet aller maister und studenten gemainlich, si lesen oder leren goͤtliche chunst, geistlich oder weltlich recht, arczneye oder die siben kunste, erwellen und seczen sullen ainen obristen rector, der mit namen ouch ain maister sey der vorgenanten siben kunste und in dhainer anderr kunst nicht maister sey, gestiezzen aber an der wal die artisten geleich zwene gegen zwain, so sol der alte rector, des zeit dan auzgegangen weͣre, obman seyn. Weͣre aber derselbe tod oder als krankch, daz er darczuͦ nicht getuͦn [Seite: 170] moͤchte, so sol der probst von Allen Heiligen ze Wienne, kanczler der universitet, uberman sein, und auf welichen artisten die vier procurator gemainlich, oder drey under in oder ir zwene, den der obman gehillet, also mit irer wal gevallent, der sol der ganczen universitet rector sein, und sol ouch der egenant probst denselben seines ampts investieren in gegenwurtikait des erren rectors und der vier procuratoren mit dem vingerlein, das wir der universitet darczuͦ sunderlich geben haben.

[18]

Und sullen ouch derselbe rector und die vier procurator allez das richten mit mynne oder mit dem rechten, das die ganczen universitet oder dhein ir gelid beruͤret, als das gewonlich und recht ist, ane alle geveͣrde und argen list.

[19]

Ouch sol die gancze universitet ain gemain grozzes insigel haben zuͦ ir aller gemainen sachen, das beslozzen sol werden in ain klain leͣdel mit vier sluzzlen, der ainen gehalten sol der rector, ainen der techan der pfafhaitt goͤtlicher kunst, ainen der techan der pfafhait geistliches und weltliches rechten, und ainen der techan der maister und schuͦler, die arczneye studiͤrent. Dasselbe leͣdel also verspart und verslozzen sol behalten werden in ainem grozzen schreyn, das gar veste gemachet und mit eysen beslagen sey, und dasselbe schreyn sol verslozzen werden mit sechs sluzzlen, der ainen behalten sol der probst von Allen Heiligen ze Wienne, wan er der universitet kanczler sein sol, den andern sol behalten der rector, und der anderen vier sluzzel sol unter den vier procuratoren yeklichem ainer empholhen werden. Und sullen ouch in demselben grozzen schreyn, der sten sol in der inneren und haimlichen sacristey der chirichen Aller Heiligen ze Wienn, behalten werden aller der universitet hantfesten und briefe.

[20]

Wir, der vorgenant herczog Ruͦdolff, Albrecht und Leupold gepruͤder, haben wizzentlich in dem namen als da vor der egenanten universitet gegeben alle die recht, gnade und freyhait, die vor geschriben stent. Und haben ouch gelobt pey unsern trewn und mit worte unserr furstlichen wirdikait, und loben ouch recht und redlich mit disem briefe fur uns und fur alle unser nachkommen und erben, die wir ewiklich und vestiklich darczuͦ pinden, stêt ze haben allez, das vor geschrieben stet, ane alle gevêrde und arge liste, und daz wir in ouch dieselben recht, freyhait, gnad und gewonhait ye nach irer notdurft und gelegenhait der zeit und der sache pezzern und meren wellen nach rate des probstes von Allen Heiligen, kantzlers der universitet, des rector, der vier procurator und der drey techan also ofte, so uns die gantze universitet von redlicher und beschaidenr sache wegen darumb pittet. Und sol [Seite: 171] ouch ye der eltist herczog zu Oͤster(reich), so man in emphahet und gehorsam tuͦt loben in des rector hant diz allez stêt ze haben ane allez gêver, darumb fur uns, unser nachkomen und erben emphelhen und gepieten wir vestiklich pey unsern hulden den erwirdigen und den edeln unsern lieben getrewn, allen unsern geistlichen und weltlichen fursten, prelaten, eͣbten, proͤbsten, pharrêrn und aller anderr phafhait, darnach allen unsern marchgrafen, grafen, strebherren, freyen, panyerherren, dienstherren, dienstmannen, rittern und knechten, darnach allen unsern lantmarschalichen, lantvoͤgten, houptleuten, vicztuͦmen, phlegern, purgegrafen, lantrichtern, amptleuten, voͤgten, undervoͤgten, mauttern, zollnêrn, geputeln und waybeln, darnach allen unsern purgermaistern, richtêrn, schulthaizzen, ammannen, reͣten und purgêrn, und gemainlich allen andern unsern undertanen, gegenwurtigen und kunftigen, in allen unsern landen, stetten und gepieten, in welichem wesen oder wie si genant sein, daz si die vorgenanten unser ordenung, statut und gesaczde in allen iren puncten und artikeln ewiklich halten und steͣt haben, mit guͤten trewͤn vestiklich und gênczlich ane alle widerrede und gevêrde. Wer aber dawider teͣtt mit freͣveler geturstikait in dhainen weg, der wizze unser furstlich wirdikait groͤzlich zu erzurnen und ouch darumb in unser ungnade sweͣrlich vervallen, und sullen ouch wir und unser nachkomen in darumb nach gelegenhait der schulde und der sache pezzern an leibe und an guͦte, nach ordenung diser gegenwurtigen hantfesten. Dieselb hantfest und alle punte, artikel und capitel, die darinne begriffen sind von dem erwirdigen herrn Albrechten, pyschofen ze Pazzow, als von aim ordenlichem richter der phaffheit ze Wienn und seins pystuͦms, mit seiner gunst, wizzen und willen und mit seinen offenen briefen besteͣtt, beweͣret und gevestnet sind. Hiepey sind gewesen, die diser dinge sind geczeuge: die erwirdigen her Ortolff, erczpyschof von Apomi, her Agapit von der Colump, pyschof ze Esculan, legat des stuͦls von Rom, unser lieber ohaim, her Paul, pyschof ze Freysing, her Stephan, pyschof ze Agrem, her Albrecht, pyschof ze Pazzow, her Johans, pyschof Brichsen, unser lieber kanczlêr, her Johans, pyschof ze Gurk, und her Peter, pyschof ze Marcopel, und die ersamen und geistlichen Johans, abt ze Melkch, Chuͦnrat, abt ze sand Pauls in dem Lauental, Vͦlr(eich), abt ze Obernburg, Clemens, abt ze den Schotten ze Wienn, Ortolff, probst ze Newmburg, und [Seite: 172] Uͦlreich, probst ze Sand Poͤlten, und die edeln uns getrewn lieben graf Ruͦdolff von Habspurch, graf Ott von Ortemburg, graf Ulreich von Schowmberg, unser oͤhaim, und unser lieben getrewn Perchtolt, Purchart und Johans, grafen von Maidburg, Iban, graf von Pernstain und Hainreich sein sun, Fridreich von Buzznang und Wilhalm von End, freyen, Stephan von Meissow, obrister marschalh, Haidenreich von Meissow, obrister schenk, Alber von Puͦchhaim, obrister drugsêcz, Peter von Eberstorff, obrister kamrer, Wilhalm von Chreuspach, obrister jeͣgermaister in Oͤsterreich, Eberhart von Walsse von Lyncz, unser hauptman ob der Ens, Hainreich und Fridereich von Walsse von Drosendorf, Fridereich, Hainreich und Ruͦdolff von Walsse von Ens, Leutolt von Stadekk, lantmarschalh in Oͤsterreich, Perchtolt von Pergow, unser hofrichter in Oͤsterreich, Hans der Trawner und sein zwen sun Hertel und Leupolt, Hainreich und Hainreich, Fridreich, Albrecht, Chuͦrat, Wilhalm und Uͦlreich von Potendorff, Chadolt und Chadolt von Ekharczow, Jans von Puͦchhaim, Wernhart von Meissow, Stephan, Uͦlreich, Hainreich, Uͦlreich, Oͤttel, Eͣlbel und Rudel von Zelkingen, Hainreich und Hêrtel von Rauhenstain, Hainreich, Jans und Joͤrg von Liechtenstain von Nicoltspurch, Stephan von Hahemberg und sein sun, Ruͦdolff von Stadekk, Albrecht und Albrecht, Mertel und Hans die Stuchsen, Pernger, Ruͦdolff und Pernger von Landenberg, Chadolt, Uͦlreich, Otaker und Uͦlreich von Haslaw, Hans der Turs von Rauhenekk, Fridreich von Stubenberg, obrister schenk in Steyr, Ott, Hans, Uͦlreich und Wulfing ouch von Stubenberg, Uͦlreich, Albrecht, Hainreich, Ekkel und Erkel von Aczenprukk, Chuͦnrat und Niclas von Sachsengang, Weichart und Weichart die Toplêr, Otakcher, Christan und Dietmar die Rorer, Dietmar, Dietreich und Heͣrtel von Losenstain, Fridreich, Hainreich und Ortlieb von Wynchel, Ruͦdolff Ott von Liechtenstain von Muͦraw, obrister chamrer in Steyr, und Uͦlreich sein sun, Fridreich und Andre von Liechtenstain von Judenburch, Pilgreim und Hans die Strewn, Weichart, Wolfgang und Joͤrg die Polnhaimer, Lienhart und Wernhart von Ladendorff, Hainreich von Hakenberg, Alber der Schenk von Ried, Wolfgang und Hans von Wynden, Uͦlreich, Hans und Chuͦnrat von Liechtenekk, Hainreich von Neuperg, Marchart der Turs von Tyrnstain, Marchart der Heusler, Uͦlreich von Chranichperg, Hainreich und Hainreich die Perner, Leupolt und Hans von Siedendorff, Uͦlreich, Hans und[Seite: 173] Wulfing von Plankchenstain, Fridereich marschalh von Pappenheim, Uͦlreich von Valkchenstein, Hêrtel von Scherffenberch, Hans von Chunigsperg, Fridreich der Mautter von Purchhausen, Jan und Jan von Miserietsch, Hainreich und Joͤrg von Vettaw, Hans der Glacz und sein pruͦder, Hans und Hêrtel von Wildekk, Alber der Ottenstainer und sein zwen sun, Alber der Sunnberger, Chlaus vom Haus, Ruͦdolff von Schoͤnnaw gnant der Hewrauzz, Uͦlreich von Aschpermont, Hans von Toczenpach und sein sun, Niclas der Reichenstainer, Purchart, Chuͦnrat und Hainreich von Elrbach, Hainreich der Ernvelser, Herman der Schoͤnnleitter, Christan und Chadolt von Cynczendorf, Hainreich von Rappach, unser hofmaister, und vil ander erber herren, ritter und knechte. Und ze ewiger geczeugnuzz und ganczer sicherhait ainer stêtter und unverrukchter behaltnuzz aller der dinge, die davor beschaiden und verschriben stent, ist dise hantvest gesterket mit anhange unserr insigeln.

Dis ist beschehen und ist dise hantfest geben ze Wienn an sand Gregorii tag nach Christi gepurd drewczehenhundert jar, darnach in dem fumfundseczigstem jare, unsers des obgenanten herczog Ruͦdolffs alters in dem sechsundzwaincigistem und unsers gewalts in dem sibenden jaren, aber unser, der vorgenanten herczog Albrechts alters in dem sechczehenden und herczog Leupolts in dem vierczehenden jaren.

Wir der vorgenant herzog Ruodolf sterken disen prief mit dirr underschrift unser selbs hant
Wir der vorgenant herzog Albrecht sterken disen prief mit dirr underschrift unser selbs hant

Et nos Johannes dei gratia Brixinensis episcopus prefati domini nostri ducis primus cancellarius recognovimus omnia prenotata.